Feuerberge Italiens – Was ist los mit den Vulkanen?
Italien ist nicht nur für seine Kunst, Kultur und Kulinarik bekannt, sondern auch für seine beeindruckenden Vulkane. Der Ätna auf Sizilien, der Stromboli und der Vesuv gehören zu den aktivsten Feuerbergen Europas. Doch in den letzten Monaten scheinen sie besonders unruhig zu sein. Was steckt dahinter, und musst du dir Sorgen machen?
Warum sind Italiens Vulkane so aktiv?
Italien liegt auf einer geologischen Bruchzone, wo die Afrikanische Platte langsam unter die Eurasische Platte geschoben wird. Diese Bewegung sorgt für tektonische Spannungen und Magmaaufstieg – und genau das ist der Grund, warum es hier einige der aktivsten Vulkane der Welt gibt.
Aktuell beobachten Wissenschaftler weltweit eine Phase erhöhter vulkanischer Aktivität, aber das bedeutet nicht, dass etwas Ungewöhnliches passiert. Vulkanische Zyklen sind ganz natürlich, auch wenn sie manchmal intensiver erscheinen als sonst.
Die drei bekanntesten Vulkane Italiens
1. Ätna – Der sanfte Riese
🌋 Lage: Sizilien, nahe Catania
🌋 Höhe: Ca. 3.357 m (variiert durch Eruptionen)
🌋 Besonderheit: Fast immer aktiv, beeindruckende Lavaströme
Der Ätna gehört zu den aktivsten Vulkanen der Welt, aber er ist relativ „gutartig“. Die meisten Ausbrüche sind spektakulär, aber ungefährlich, da sie langsam fließende Lava erzeugen, die frühzeitig beobachtet werden kann. Wer eine Reise nach Sizilien plant, kann mit einer geführten Tour die faszinierende Vulkanlandschaft erkunden.
Tipp: Besonders beeindruckend sind Touren zum Kraterrand bei Sonnenaufgang oder -untergang!
2. Stromboli – Der Leuchtturm des Mittelmeers
🌋 Lage: Liparische Inseln, nördlich von Sizilien
🌋 Höhe: Ca. 924 m
🌋 Besonderheit: Ständige kleine Eruptionen (strombolianische Aktivität)
Der Stromboli ist fast immer aktiv und bietet ein einzigartiges Naturschauspiel. In regelmäßigen Abständen schleudert er Lava und Gesteinsbrocken in die Luft – besonders nachts ein unvergesslicher Anblick. Abenteuerlustige können bei geführten Wanderungen die berühmte „Sciara del Fuoco“ (Feuerrutsche) bestaunen.
Tipp: Vom Meer aus hat man die beste Sicht auf die nächtlichen Eruptionen – eine Bootstour lohnt sich!
3. Vesuv – Der schlafende Gigant
🌋 Lage: Nahe Neapel
🌋 Höhe: Ca. 1.281 m
🌋 Besonderheit: Letzter Ausbruch 1944, bekannt durch die Zerstörung Pompejis
Der Vesuv ist momentan ruhig, aber er bleibt einer der gefährlichsten Vulkane Europas, weil er sich in einer dicht besiedelten Region befindet. Trotz seiner Ruhe wird er streng überwacht, denn ein zukünftiger Ausbruch könnte ernste Folgen haben.
Sind Reisen nach Italien wegen der Vulkanaktivität gefährlich?
Für die meisten Regionen Italiens gibt es keine besonderen Einschränkungen wegen der aktuellen Vulkanaktivität. Der Ätna und der Stromboli sind zwar aktiv, aber das ist nichts Ungewöhnliches – ihre Ausbrüche werden genau überwacht, und für Besucher gibt es kaum Risiken.
Etwas anders sieht es westlich von Neapel aus, in der Region der Phlegräischen Felder (Campi Flegrei). Dort kommt es derzeit zu einer anhaltenden Erdbebenserie, und die Situation spitzt sich zu:
- Hunderte kleine und mittlere Erdstöße wurden in den letzten Tagen registriert, einige mit einer Stärke von fast 4,0.
- In Pozzuoli und Bacoli haben viele Menschen aus Sorge die Nacht im Freien oder in Notunterkünften verbracht.
- Schulen bleiben geschlossen, und die italienische Regierung hat einen Krisenstab einberufen.
Was bedeutet das für deine Reise?
- Neapel selbst ist weiterhin ein mögliches Reiseziel, aber da die Beben derzeit auch dort spürbar sind, empfehle ich sicherheitshalber Unterkünfte mit kostenloser Stornierungsmöglichkeit.
- Von Ausflügen in die Phlegräischen Felder rate ich derzeit ab, da die seismische Aktivität zunimmt und unklar ist, wie sich die Lage entwickelt. Verschiebe einen geplanten Besuch lieber in die Zukunft, bis sich die Lage nachhaltig beruhigt hat.
- Andere Reiseziele in Italien sind nicht betroffen und problemlos zu besuchen.
